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BBU-Filmempfehlung: Das Ding am Deich - Der langjährige Widerstand gegen das Atomkraftwerk Brokdorf

Persönliche Eindrücke eines BBU-Mitglieds von der Uraufführung des Films in Hamburg


(Bonn, Brokdorf, Hamburg, 22.08.2012) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) weist auf den bundesweiten Kinostart des Films "Das Ding am Deich" hin. Der Film, der vom Widerstand gegen das norddeutsche Atomkraftwerk Brokdorf handelt, kommt am Donnerstag (23. August) in die Kinos.

Bei der Uraufführung des Films am 20.8.2012 in Hamburg hat sich das Hamburger BBU-Mitglied Regina Ludewig den Film bereits vor dem bundesweiten Kinostart ansehen können. Die Soziologin, die selber zum Widerstand gegen das AKW Brokdorf gehört, bewertet den Film als "beeindruckend und absolut sehenswert". Hier schildert sie einige ihrer Eindrücke:
"In dem Film, der ab 2010 gedreht wurde, werden sehr eindrücklich Archivaufnahmen aus den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gegenübergestellt mit eher leisen Interviews mit den Protagonisten des Brokdorf-Widerstandes, die z. T. noch heute kämpfen. Die Aktiven erzählen viel aus ihren Erinnerungen, aber auch davon, wie ihr normales Leben zutiefst beeinflusst ist von dem Protest - dass z. B. ein normaler Alltag als Milchbauer oder mit Kindererziehung unmöglich ist. Diese eindringlichen Bilder stehen im scharfen Kontrast zu den fast brutalen Archivaufnahmen der Polizeieinsätze auf den Demonstrationen. Auch die beinahe widersinnigen Schönreden der Inbetriebnahme von Brokdorf durch Stoltenberg (damaliger SH-Ministerpräsident), Barschel und Schmidt sprechen Bände, ebenso wie die „Bestechungsgeschenke“ in Form eines überdimensionierten Frei- und Hallenbades durch die Kraftwerksbetreiber an die Gemeinde Brokdorf.

Insgesamt ist der Film ein schönes und sehenswertes, aber auch sehr subjektives Porträt des Widerstandes gegen das AKW Brokdorf. So kommt bei der Darstellung der Mahnwachen, die seit 1986 immer noch an jedem 6. eines Monats vor den Toren des AKWs stattfinden, die Beteiligung zahlreicher Gruppen aus Hamburg und Schleswig Holstein zu kurz. Denn nach dem GAU von Tschernobyl gab es jahrelang massive Blockaden, die den Werksverkehr zum Teil empfindlich störten und den Beteiligten viele Prozesse wegen Nötigung einbrachten. Da es aber um ein subjektives Porträt von Brokdorf geht, in dem die DorfbewohnerInnen im Mittelpunkt stehen sollen, ist diese Verkürzung völlig legitim.

Nach der Uraufführung berichtete der langjährige Brokdorf-Gegner Karsten Hinrichsen, seit Fukushima haben die Aktiven, die heute in der Initiative "Brokdorf akut" vereint sind, das Gefühl, aufrechter und akzeptierter durch das Dorf gehen zu können.“

Der BBU hat sich bereits in den 70er Jahren gegen den Bau des AKW Brokdorf zur Wehr gesetzt. Trotz vielfältiger Proteste ging das AKW nach der Tschernobylkatastrophe im Jahr 1986 weltweit als erstes neues Atomkraftwerk in Betrieb. Seine Betriebsdauer wurde inzwischen bis 2021 festgelegt. Der BBU lehnt den Weiterbetrieb wegen drohender Störfälle und wegen der ständigen Atommüllproduktion ab und fordert die sofortige Stilllegung des AKW Brokdorf. Insgesamt fordert der BBU generell die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.

Weitere Informationen über "Das Ding am Deich" (Kinotermine, Ausleihmöglichkeiten etc.) unter www.dingamdeich.de. Kontakt zum Widerstand vor Ort gegen das AKW Brokdorf gibt es unter www.brokdorf-akut.de.

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Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.